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Projekte der Gruppe "Jugend für Toleranz"

Projektgruppe "Jugend für Toleranz" behandelt aktiv die Problematik Rechtsradikalismus und Intoleranz im Usinger Land.
Die heile und friedliche Welt des Usinger Landes existiert leider nur noch im Wunschglauben der einheimischen Bürger, denn Rechtsradikalismus und Intoleranz gegenüber Ausländern zieht auch hier zunehmend seine Kreise. Der Angriff rechter Jugendliche auf eine ausländische Familie in Eschbach, das kurzzeitig am Busbahnhof aufgehängte Rudolf-Hess-Plakat oder so manch ein Wahlergebnis kleinerer Dörfer im Umland sind nur wenige Beispiele für eine beängstigende Entwicklung. Um diesem Trend präventiv entgegenzutreten, hat sich in Usingen eine Gruppe von mehr als 20 Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren zusammengefunden und das Projekt "Jugend für Toleranz" ins Leben gerufen. Ziel dieser Organisation ist es, orientierungslosen, uninformierten Jugendlichen ein Auffangbecken zu bieten, denn es sind meist die Unaufgeklärten, die durch Parolen und rechter Propaganda in entsprechende Kreise abrutschen. Aber auch "alteingesessenen" Bürgern soll das Projekt die Augen öffnen, damit auch sie das Problem von Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit erkennen und aktiv dagegen antreten können. In Zusammenarbeit u.a. mit der Stadt Usingen, der Muslimischen Glaubensgemeinschaft, der Gesellschaft für deutsch-jüdische Zusammenarbeit oder den Türkischen Sportfreunden Usingen wurden verschiedene Aktionen organisiert und ausgeführt. Der erste Ansatz dabei war die Einbindung des Themas Rechtsradikalismus und Toleranz in den Unterricht der Usinger Schulen. Zur Unterstützung der Lehrer wurde von der Projektgruppe eine Unterrichtsmappe mit Texten und Material zusammengestellt. Zwar werden Faschismus und Fremdenhass in Zusammenhang mit der deutschen Geschichte im Unterricht abgehandelt, es fehle jedoch oftmals der Bezug zur heutigen Situation, so Thorsten Moser, Leiter der Projektgruppe "Jugend für Toleranz". Bereits abgehalten wurde auch eine Podiumsdiskussion in der Hugenottenkirche, bei der inhaltlich das Thema von den Parteien und Politikern des Usinger Landes, aber auch aus Bundes- und Landtag, diskutiert wurde. Des weiteren konnte man sich am 11.08.2001 auf einem Straßenfest am katholischen Gemeindehaus in Usingen über die Projektarbeit informieren oder einfach von internationalen Speisen oder Klängen verzaubern lassen. Das Fest diente dem Knüpfen von persönlichen Kontakten und dem Abbau von Vorurteilen durch Kommunikation. Ein kleiner Höhepunk der Projektarbeit stellt das Konzert am 25.08. in der Usinger Stadthalle. Verschiedene Bands aus der Umgebung verzichten freiwillig auf ihre Gage und leisten sogar mit eigens für diesen Zweck komponierten Songs ihren Beitrag. Nicht nur unterhalten sondern auch informieren soll das Konzert und so sind die Parteien, Vereine und Verbände aufgerufen, mit einem Stand zu den Themen Rechtsradikalismus, Toleranz und Integration von Ausländern den Abend zu bereichern. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr und auftreten werden u.a. die heimische Hip-Hop-Formation "Linksdreher". Ein ganz besonderes, musikalisches Erlebnis soll der "Trommelworkshop" am 26. August werden. Rund um den Hattsteinweiher wird ab 16 Uhr der Umgang mit unterschiedlichsten Trommelinstrumenten gelehrt. Unter dem Vorbild Afrikanischer Rhythmen ist es ein Ziel, internationale Atmosphäre am heimischen Badesee zu schaffen. Weitere Veranstaltungen wie z.B. ein internationales Fußballturnier mit den Türkischen Sportfreunden Usingen, ein Streetballturnier unter dem Motto "Jugend für Toleranz" sowie diverse Präsentationen und Vorführungen sind in Planung. Aufgerufen sind weiterhin alle, die zu besagter Problematik einen künstlerischen Beitrag leisten möchten. Formen der Äußerung sollen sein: Fotografie, Graffiti, Bilder und Kurzgeschichten. Unter dem Motto "Fremd sein" nehmen alle Werke an einem Wettbewerb teil, der mit gesponsorten Preisen der Usinger Gewerbetreibenden und einer Ausstellung in der Galerie im Forum prämiert wird. So soll auch das Motto Einzug in den Kunst- und Deutschunterricht der Schulen nehmen, und die Schüler dazu bewegen, sich kreativ mit der Problematik auseinander zu setzen. Finden die geplanten Aktionen genügend Zuspruch, kann "Jugend für Toleranz" zum festen Bestandteil Usinger Jugendbetreuung werden und als Informations- und Anlaufstelle im Bereich Fremdenhassprävention gelten. Dazu ist die Unterstützung von Bürgern und Organisationen natürlich sehr willkommen. Wer sich nun aufgerufen fühlt, auch etwas für Toleranz im Usinger Land zu leisten, melde sich am besten bei Thorsten Moser, Leiter der Projektgruppe, unter Tel.: 06081/688740 oder unter Folgender Email: ToasterMC@aol.com .

Übersicht der Veranstaltungen im Rahmen des Projekts:

  • 11.08.2001 Straßenfest, ab 16 Uhr am kath. Gemeindehaus Usingen
  • 16.08.2001 Podiumsdiskussion, ab 19 Uhr in der Hugenottenkirche
  • 25.08.2001 Konzert und Infostände, ab 17 Uhr in der Usinger Stadthalle
  • 26.08.2001 Trommelworkshop, ab 16 Uhr am Hattsteinweiher

Ab 20. August läuft zudem der Foto- und Kurzgeschichtenwettbewerb an:
  • 20.08 - 20.09.2001 Umsetzungszeit des Wettbewerbs für die Künstler
  • 20.09 - 06.10.2001 Auswertung durch die Jury
  • 06.10.2001 Prämierung und Ausstellung der Werke




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